Bypass-Diode

clear glass bottle with water droplets

Ein Bypass-Diode ist ein wesentliches Bauteil in Photovoltaik (PV)-Solaranlagen, das hauptsächlich dazu dient, die Solarzellen vor möglichen Schäden zu schützen und die Gesamteffizienz des Systems unter bestimmten Bedingungen zu verbessern. Hier ist eine detaillierte Erklärung:

Funktion und Zweck

  1. Schutz vor Hotspots:
    • Solarmodule bestehen aus mehreren in Serie geschalteten Zellen. Wenn eine Zelle beschattet oder defekt wird, kann sie als hochohmiges Element wirken, was zu lokaler Erwärmung oder sogenannten „Hotspots“ führt. Dies kann die Zelle beschädigen und die Lebensdauer des Moduls reduzieren.
    • Die Bypass-Diode bietet einen alternativen Pfad für den Stromfluss um die beschattete oder defekte Zelle herum, um Überhitzung zu verhindern.
  2. Aufrechterhaltung der Leistung:
    • In einer Serienschaltung von Solarzellen wird der Strom von der schwächsten Zelle bestimmt. Eine beschattete oder defekte Zelle kann den Strom erheblich reduzieren und somit die Leistung des gesamten Strangs mindern.
    • Die Bypass-Diode ermöglicht es, den Strom an der unterperformenden Zelle vorbeizuleiten und minimiert so den Leistungsverlust des gesamten Moduls.

Funktionsweise von Bypass-Dioden

  • Platzierung:
    • Bypass-Dioden werden normalerweise über eine Gruppe von Solarzellen platziert. In vielen Solarmodulen wird eine Diode für jeweils 18-24 Zellen verwendet.
  • Betrieb:
    • Unter normalen Betriebsbedingungen ist die Bypass-Diode in Sperrrichtung geschaltet und leitet nicht.
    • Wenn eine Zelle oder eine Gruppe von Zellen beschattet wird, wird die Bypass-Diode in Durchlassrichtung geschaltet und leitet den Strom, wodurch der Strom die beschatteten Zellen umgehen kann.

Vorteile von Bypass-Dioden

  1. Verbesserte Effizienz:
    • Durch das Verhindern, dass eine oder mehrere beschattete Zellen die Leistung des gesamten Moduls reduzieren, tragen Bypass-Dioden zur Aufrechterhaltung einer höheren Effizienz bei teilweise beschatteten Bedingungen bei.
  2. Verlängerte Lebensdauer:
    • Das Verhindern von Hotspots hilft, thermischen Stress auf die Zellen zu reduzieren, wodurch die Lebensdauer des Solarmoduls verlängert wird.
  3. Erhöhte Zuverlässigkeit:
    • Die Sicherstellung, dass das Modul auch bei Teilbeschattung oder Beschädigung noch Strom erzeugen kann, erhöht die Gesamtzuverlässigkeit des Solarsystems.

Installation und Überlegungen

  • Integration:
    • Bypass-Dioden sind typischerweise im Anschlusskasten des Solarmoduls integriert. Sie können bei Bedarf auch extern hinzugefügt werden.
  • Auswahl:
    • Es ist wichtig, Dioden mit den entsprechenden Spannungs- und Stromwerten zu wählen, die den Spezifikationen der Solarzellen und des Moduls entsprechen.
  • Wartung:
    • Obwohl Bypass-Dioden im Allgemeinen zuverlässig sind, sollten sie regelmäßig überprüft werden, insbesondere wenn ein merklicher Leistungsabfall des Moduls auftritt.

Beispiel

In einem Solarmodul mit 60 Zellen werden die Zellen in drei Gruppen zu je 20 Zellen unterteilt. Jede Gruppe hat eine Bypass-Diode parallel geschaltet. Wenn eine Zelle in der ersten Gruppe beschattet wird, leitet die Bypass-Diode für diese Gruppe den Strom, sodass der Strom an der beschatteten Zellgruppe vorbeigeleitet wird und ein erheblicher Leistungsabfall des Moduls verhindert wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bypass-Dioden unerlässlich sind, um die Leistung und Haltbarkeit von Solarmodulen zu verbessern, insbesondere in Umgebungen, in denen Schatten oder teilweise Verdeckung häufig vorkommen.